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♫ Herzog Blaubarts Burg / Quartett/ Erwartung – 3 Opern an einem Abend

3 Opern an einem Abend – Erinnerung an eine spannende Inszenierung an der Staatsoper Stuttgart.

Herzog Blaubarts Burg / Quartett/ Erwartung

Béla Bartók / Heiner Müller / Arnold Schönberg

Ein Fries verläuft oben über die Bühne. Zu sehen ist, in drei Variationen, ein Jungfrauen-Quartett in Partykleidern und ebensolcher -laune. Sie scharen sich um einen Mann, der ungefähr so alt ist wie die vier Glitzergirls zusammen. Alle vier fallen auf durch ihre wallenden Haare. Der strahlende ältere Herr im Fellsessel mit den Insignien eines reichen Salonhelden hat dafür kein einziges auf dem blanken Kopf. Ein typischer Altmänner-Wunschtraum eines Möchtegern-Schwerenöters.
Genau so inszeniert Thomas Bischoff diesen Herzog Blaubart, der sich als frauenmordender Herzensbrecher in leichtem Spiel wähnt mit seiner neuen Angetrauten. Diese Inszenierung erinnert an ein Duell – die Spannung ist greifbar.
Siehe Rezension der Inszenierung: „Die erste Oper handelt von Herzog Blaubart, dem Serien-(Ehe)Frauenmörder, der schon wieder eine Gemahlin auf seine Burg holt – sie ist bereits die siebente…“

Bühnenbild und Kostüme dieser Operntrilogie von Uta Kala

Sobald dieser schwarz-weiße Fries sich nach oben verschiebt, wird er von hinten farbig ausgeleuchtet, in Blaubarts blutigen Szenen in Rot. Darunter kommt eine Flurwand zum Vorschein mit einer Salontapete, dazwischen hohe, schmale Türen.
Blaubart (Tito You, sehr modulationsfähig mit breitem Ausdrucksspektrum) tritt auf im schwarzen Anzug, schwarzen Hemd und – besonders bedrohlich und grausam wirkend – mit schwarzen Lederhandschuhen. Sie erinnern stark an einen Mörder, der keine Fingerabdrücke hinterlassen will.
Judith (Andrea Meláth, super Stimme und Ausstrahlung) trägt ein ärmelloses, schwarzes Kleid mit glänzendem Oberteil, das stark an das „Kleine Schwarze“ der sechziger Jahre erinnert, dazu schwarze Strümpfe. Ihre roten Lederhandschuhe sehen aus wie in Blut getränkte Hände. Sie erinnern stark an Wut, Aggression, ebenso die roten Schuhe mit den schwarzen Rändern. Wenn Blaubart Judith die Handschuhe in einem Anfall von Verführungskunst auszieht, werden die blutroten Fingernägel sichtbar, Krallen gleich.

Staatsorchester Stuttgart – perfekt vom Orchesterklang bis zur Bühnenmusik

Beeindruckend ist selbst die Bühnenmusik der Bläser des Stuttgarter Staatsorchesters unter der Leitung von Marc Piollet. Die Tapetenwand hebt sich, lässt das Publikum in einen ebenso tapezierten, leeren Saal blicken. Rechts vier schwarz gekleidete Trompeter, links vier schwarz gekleidete Posaunisten heben ihre Instrumente. Blaubart steht vor der geöffneten Tür. Während er stolz sein Reich besingt, blasen die Herolde rechts und links hinter ihm die Fanfaren.

„Erwartung“ von Arnold Schönberg

Die Frau trägt das gleiche Kostüm wie Judith in „Herzog Blaubarts Burg“. Nachdem sie ihren Mann ermordet hat, irrt sie verwirrt durch die Wälder und sucht ihn. Sämtliche Gefühlsregungen der Frau (Elena Nebera) spielen sich in Schönbergs Musik ab. Insofern wäre es angebracht, die Augen zu schließen und nur zuzuhören. Das langt auch, denn Elena Nebera verfügt über ein übersichtliches darstellerisches Repertoire. Wenn die Übertitel mit gelesen werden, ist sie ganz gut zu verstehen.

Inhalt / Handlung: Herzog Blaubarts Burg – Oper von Béla Bartók
Herzog Blaubarts Burg / Quartett/ Erwartung – 3 Opern an einem Abend

Operntrilogie in der Stuttgarter Staatsoper:
Herzog Blaubarts Burg von Bela Bartok
Quartett von Heiner Müller
Erwartung von Arnold Schönberg

Musikalische Leitung Marc Piollet
Regie Thomas Bischoff
Bühne und Kostüme Uta Kala
Licht Reinhard Traub
Video Willy Neumann
Dramaturgie Albrecht Puhlmann, Angela Beuerle

Besetzung am 30. Mai 2010
Herzog Blaubarts Burg
Herzog Blaubart Tito You
Judit Andrea Meláth

Quartett
Merteuil Anke Hartwig
Valmont Catherine Janke
Musiker FM Einheit

Erwartung
Eine Frau Elena Nebera

Herzog Blaubarts Burg:
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