Die Meistersinger: Musik und Libretto von Richard Wagner. Die Handlung spielt in Nürnberg, Mitte des 16. Jahrhunderts.
1. Akt: Katharinenkirche in Nürnberg
Der reiche Goldschmied und Meistersinger Veit Pogner hat eine Tochter im heiratsfähigen Alter. Für seine Eva wünscht er sich den Allerbesten. Er gibt sie demjenigen Meister zur Frau, der beim bevorstehenden Wettsingen der Meistersinger von Nürnberg den Preis gewinnt „Das schöne Fest Johannistag“. Sollte sie den Preisträger als Ehemann ablehnen, muss sie ledig bleiben. Ausgerechnet in den eben zugereisten Walther von Stolzing muss sie sich verlieben (und er in sie) und will nur noch ihn und sonst keinen.
Der beste Meistersinger bekommt Evchen als Siegertrophäe
Vorher muss die Bedingung für die Eheschließung erfüllt werden. Sowohl für Evchen als auch für Walther von Stolzing geht es um alles. Bei David, dem Schustergesellen, nimmt er Nachhilfeunterricht über die komplizierten Rituale in der Zunft der Meistersinger.
Um aufgenommen zu werden, muss er ein Probelied vorsingen. Walthers verliebter Beitrag „Fanget an – so rief der Lenz in den Wald“ war bisher in dieser Form in der Zunft nicht üblich. Von den übrigen Meistern wird das Lied mit Befremden aufgenommen. Schlimmer noch – der „Merker“ Sixtus Beckmesser, der sich schon als Pogners Schwiegersohn sah, kreidet ihm jeden Formfehler an. Also – durchgefallen! Nur dem dichtenden Schuhmachermeister Hans Sachs gefallen die neuen Töne „Halt, Meister! Nicht so geeilt!“.
Dauer: etwa 90 Minuten
2. Akt: Straße in Nürnberg
In der lauen Sommernacht sinniert Hans Sachs über Walthers Lied „und war doch kein Fehler drin. – Es klang so alt und war doch so neu“, als Evchen zu ihm kommt, um ihn um Hilfe zu bitten. Hans Sachs hatte sich zwar auch Chancen ausgerechnet, kapituliert aber vor Evchens Verliebtheit. Auch Walther von Stolzing ist unterwegs. Da er sich um den ersten Platz im Sängerwettstreit keine Chancen ausrechnet, probiert er es anders herum. Er möchte Eva überreden, mit ihm zu fliehen.
Meistersinger buhlen um Evchens Gunst
Beckmesser gibt ebenfalls nicht auf, stellt sich unter Evchens Fenster in Positur und bringt ihr ein Ständchen. Vom Titel her „Jerum, jerum, hallo, hallo, he“ könnte er damit auch in heutigen Hitparaden an die Spitze kommen. Dummerweise steht an Evas Platz ihre Freundin Magdalene, Davids große Liebe. Außerdem genießt Hans Sachs noch in Hörweite den milden Sommerabend. Bei jedem von Beckmessers Formfehlern schlägt er mit seinem Schusterhammer zu, bis die Pausen dazwischen immer kürzer werden. Das weckt sowohl David, der einen Nebenbuhler um seine Magdalene vermutet, als auch die schlafenden Bürger auf. Gemeinsam verprügeln sie erst Beckmesser, dann sich gegenseitig selbst. Diese turbulente „Prügelszene“ erfreut nicht nur die Zuschauer, sondern auch den Opernchor – ein Fest für kreative Regisseure. Leider setzt der Nachtwächter dem Treiben ein Ende.
Dauer: etwa 60 Minuten
3. Akt: Sachsens Werkstatt und Schreibstube
Hans Sachs hat in Rückblick auf den gestrigen Prügelabend nur noch seinen Wahnmonolog übrig „Wahn, Wahn, überall Wahn“, während Walther seinen schönen Traum in Verse fasst. Mit Sachsens Hilfe wird daraus ein Meisterlied, das sich an die Regeln der Zunft hält.
Diese Aufzeichnungen findet Beckmesser, der darin das Bewerbungslied von Hans Sachs sieht – noch ein Nebenbuhler. Sachs schenkt ihm den Text, Beckmesser steckt ihn ein, verschwindet und ist sich damit seines Sieges sicher.
Ein Meistersinger gibt auf
Hans Sachs führt – schweren Herzens – Eva und Walter zusammen, ebenso das Paar David und Magdalene. Vor lauter Glück über so viel Wunsch-Erfüllung gelingt Walther noch die letzte Strophe seines Liedes, das Sachs die „Selige Morgentraum-Deutweise“ nennt. Eva singt „Selig, wie die Sonne meines Glückes lacht…“.
3. Akt, letzte Szene: Festwiese von Nürnberg
Hans Sachs als Lokalmatador wird vom Volk bejubelt „Silentium! … Wach auf, es nahet gen den Tag…“.
Zum eigentlichen Sängerduell tritt Beckmesser als erster an. Da er noch eine Melodie komponieren musste, blieb kaum Zeit, den Text zu lernen. Weder das eine noch das andere gefällt den Leuten, was sie ihm unverblümt zu verstehen geben. Das macht Beckmesser so wütend, dass er Hans Sachs beschuldigt, ihm diese Knittelverse untergejubelt zu haben, um ihn bloß zu stellen.
Dem widerspricht Sachs entschieden. Er stellt klar, dass dieses Lied eine Eigenschöpfung von Walther von Stolzing ist, der es gleich allen vorführen wird. Mit „Morgenlich leuchtend im rosigen Schein…“ überzeugt er Volk und Meister von seiner Sangeskunst. Mit dem sicheren Sieg in der Tasche lehnt er sogar trotzig die Aufnahme in der Meisterzunft ab „…will ohne Meister selig sein!“.
Verachte mir die Meister nicht!
Bevor es zu einem erneuten Eklat kommt, stimmt Sachs das Lied an, mit dem sich alle identifizieren können: „Verachtet mir die Meister nicht, und ehrt mir ihre Kunst!“ Alle Mitwirkenden auf der Bühne stimmen Sachs – endlich, nach viereinhalb Stunden Musik – euphorisch zu: „Heil! Sachs! Nürnbergs teurem Sachs!“.
Dauer: etwa 120 Minuten
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Die Meistersinger von Nürnberg
In drei Aufzügen mit Musik und Libretto von Richard Wagner
Die Oper umfasst viereinhalb Stunden Musik. Die Handlung spielt in Nürnberg.
Die Uraufführung fand am 21. Juni 1868 in München statt
Personen
Hans Sachs Schuster (Bassbariton)
Veit Pogner Goldschmied (Bass)
Kunz Vogelsang Kürschner (Tenor)
Konrad Nachtigall Spengler (Bass)
Sixtus Beckmesser Stadtschreiber (Bariton)
Fritz Kothner Bäcker (Bass)
Balthasar Zorn Zinngießer (Tenor)
Ulrich Eislinger Würzkrämer (Tenor)
Augustin Moser Schneider (Tenor)
Hermann Ortel Seifensieder (Bass)
Hans Schwarz Strumpfwirker (Bass)
Hans Foltz Kupferschmied (Bass)
Walther von Stolzing ein junger Ritter aus Franken (Tenor)
David Sachsens Lehrbube (Tenor)
Eva Pogners Tochter (Sopran)
Magdalena Evas Amme (Sopran)
Ein Nachtwächter (Bass)
Die Meistersinger von Nürnberg:
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