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♫ Gala zum 40. Jubiläum der John Cranko Schule in der Stuttgarter Staatsoper

Am 25. November 2011 feiern Schülerinnen und Schüler dieser bedeutsamen Ballettschule zusammen mit internationalen Gästen ihren 40. Geburtstag – es wird durchgetanzt.

Etüden – alle BallettschülerInnen aus sämtlichen Altersstufen der John Cranko Schule wirken mit.
Sie kommen von rechts, sie kommen von links, die Eleven der Ballettschule. Allerdings nicht im Gleichschritt, sondern ganz unterschiedlich schnell, in halbem, viertel, achtel oder sechzehntel Takt. Nach diesem rhythmischen Gewusel bleiben sie abrupt da stehen, wo sie sich gerade befinden, und tanzen fortan gleichmäßig in einer strengen Formation im Takt.
Von dieser Übung an steigert sich der Schwierigkeitsgrad bis zu anspruchsvollem Spitzentanz, Pirouetten und kraftvollen Sprüngen. In einer Übung wirbeln die jungen Tänzer über die Bühne wie eine Schar außer Kontrolle geratener Hubschrauber. Statt der Flügel/Arme sind nur noch Kreise sichtbar – nur das Getacker fehlt.

Nicht nur die John Cranko Schule, sondern noch vier weitere Ballettschulen schicken ihre besten Schüler nach Stuttgart auf die Opernbühne.
Aus der École de Danse de l’Opéra National de Paris, der ältesten Ballettschule überhaupt, kommen vier junge Tänzer. Sie bilden den Auftakt mit einem klassischen Ballett: „Pas de Quatre aus Schwanensee, 1. Akt“. Klassisch die Ausstattung mit mintgrünen Kostümen – Tutus bis zum Knie für die Tänzerinnen, hautenge Hosen für die Tänzer – und jede Menge klassischer Tanzschritte, anmutig, elegant und gelungen.

Der Beitrag von Canada’s National Ballett zeigt sich ebenfalls klassisch. „Pas de deux aus Paquita“ mit Musik von Ludwig Minkus und Ricardo Drigo. Was die beiden noch lernen wollen oder müssen, ist nicht ganz klar. Für Jessica Xuan scheint der Tanz auf der Spitze vollkommen normal zu sein. Sie schafft es perfekt, „das Schwere so aussehen zu lassen, dass es leicht aussieht“ (alte Ballettweisheit). Während Koto Sato im ersten Bild eher als Halter für die auf der Spitze tanzenden Jessica Xuan da zu sein schien, zeigt er im Solopart sein Können.

Zeitgenössisches zeigen zwei Absolventen der Akademie A aus der John Cranko Schule. Sehr rhythmisch tanzt Theophilus Vesely das „Todos os ais Sao Meus“ von Amália Rodrigues und Joel Grare. Da kann man/frau einmal sehen, wie viel Kraft in einem jungen Mann steckt. Wenn die sich elegant entlädt, können die Zuschauer nur noch jubeln. Hier stellt Theophilus Vesely seine Körperbeherrschung unter Beweis – von über-die-ganze-Bühne-wirbeln bis mitten-aus-der-Bewegung-still-stehen.

Ebenfalls solistisch tanzt Constantin Allen die „Variationen aus 5 Tangos“ von Astor Piazolla. In einer Variation mittendrin geht er aufreizend langsam über die Bühne, obwohl die Musik etwas ganz anders spielt. Die Zuschauer nicken, bewegen Hände und Füße und fühlen sich regelrecht befreit, als er wieder zu seinem Tanz zurückkommt. So kann die Dramatik gesteigert werden – Spannung pur beim Publikum.

Gaaanz langsam dagegen tanzen Nina Tonoli und Louis Bray aus der Royal Ballett School aus London den Beitrag „Concerto“ von Dmitri Schostakowitsch. Die Bühnenrückwand ist in orangenes Licht getaucht, genau wie die Farbe der Kostüme. Öfters verharren die beiden Tänzer in der Bewegung und bilden lebendige Bilder – gleich einem Stern aus Armen und Beinen.

Die Hamburger Ballettschule schickt für ihren Beitrag „Spring and Fall “ von Dvorak vier Tänzer. Der 1. Satz als eine reine, kraftvolle Männerversion, danach kommt Aurore Alemann-Lissitzky wie zufällig hinzu. Sie tanzt mal mit dem einem, mal mit dem anderen ein Pas de deux – so, als könnte sie sich nicht für einen entscheiden.

Weiter im Programm: „Karneval der Tiere“ – Ballettgala zum 40. Jubiläum der John Cranko Schule

 

 

 

 

John Cranko Schule:
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Gala zum 40. Jubiläum der John Cranko Schule in der Stuttgarter Oper
Fotos:  Stuttgarter Ballett

Programm:
John Cranko Schule: Etüden
Choreographie: Pädagogen der John Cranko Schule
Musik: Knudåge Riisager nach Carl Czerny

École de Danse de l’Opéra national de Paris
Pas de quatre aus Schwanensee,1. Akt
Choreographie: Vladimir Bourmeister
Musik: Peter I.Tschaikowsky

Canada´s National Ballet School
Pas de deux aus Paquita
Choreographie: Marius Petipa
Musik: Ludwig Minkus und Riccardo Drigo

John Cranko Schule
Todos os ais são meus
Choreographie: Catarina Antunes Moreira
Musik: Joel Grare, Amália Rodrigues, zusammengestellt von J. Silva

John Cranko Schule
Variation aus Five Tangos
Choreographie: Hans van Manen
Musik: Astor Piazzolla

The Royal Ballet School (London)
Concerto
Choreographie: Kenneth MacMillan
Musik: Dimitri Schostakowitsch

Ballettschule des Hamburg Ballett
Spring and Fall
1.Satz: Männervariation, 4.Satz: Pas de deux
Choreographie: John Neumeier
Musik: Antonín Dvorák

John Cranko Schule
Karneval der Tiere
Choreographie: Demis Volpi
Musik: Camille Saint-Saëns