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♫ Bild des Tages: Staatskapelle Weimar spielt Wagner in Bayreuth

Zur Feier des 200. Geburtstags von Richard Wagner hat die Stadt Bayreuth sich einiges einfallen lassen. Richard Wagners Jugendwerke werden von der Leipziger Oper in der größten Sporthalle aufgeführt – für Eintrittsgeld und drinnen. Die Staatskapelle Weimar spielt auf dem Schlossplatz Wagner für alle –  umsonst und draußen.

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Unter der Leitung von Stefan Solyom spielt die Staatskapelle Weimar Teile aus Wagners Opern:   Meistersinger,  Holländer, Rienzi, Tannhäuser, Ring des Nibelungen.

Ohne den großen Sohn der Stadt Weimar wäre Bayreuth vielleicht in diesem Jahr nicht in Feierlaune. Nicht etwa wegen des Konzerttitels „Wahn, Wahn, überall Wahn!“. Dieses Zitat stammt ausnahmsweise nicht – wie viele Weimarer glauben – aus Goethes Faust, sondern aus Wagners Meistersingern. Uwe Schenker-Primus singt den “Wahnmonolog”, passend zu dem wahnsinnig heißen Sommertag. Die Verbindung von Weimar zu Bayreuth läuft über Cosima, laut Moderator Götz Alsman „die alte Xantippe“. Und da jeder bedeutende Musiker einen ungarischen Ahnen vorweisen muss (Götz Alsmanns Großvater war Schreinermeister in Ungarn ;-)), schließt sich hier der Kreis mit Weimar. Cosimas Vater – Franz Liszt – hat Richard Wagner schon gefördert und seine Werke aufgeführt, bevor er sein zwei Jahre älterer Schwiegervater wurde. Als Generalmusikdirektor der Weimarer Hofkapelle führte Franz Liszt den Tannhäuser auf. Der Lohengrin wurde sogar unter seiner Leitung in Weimar uraufgeführt – in Richard Wagners Abwesenheit. Der wurde steckbrieflich gesucht, saß in der Schweiz fest und wäre bei seiner Einreise verhaftet worden. Nicht auszudenken, wie viele Brautpaare ohne den Hochzeitsmarsch aus dem Lohengrin auf den festlichen Gang zum Altar verzichtet hätten.
Als Dank dafür hört das aufmerksame Bayreuther Publikum – konzentriert bis zum letzten Stehplatz – die Ungarische Rhapsodie Nr. 2 von Franz Liszt, gespielt von der hervorragenden Weimarer Staatskapelle.

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Zum Bersten voll ist der Schlossplatz. Wer frühzeitig kam, kann seinen Klappstuhl auf dem heißen Kopfsteinpflaster aufschlagen. Der überwiegende Teil des Publikums zieht notgedrungen Stehplätze vor. Es gibt sowohl Sehplätze als auch reine Hörplätze. Schattenplätze sind rar und überbelegt. Begeistert bleiben die meisten Zuschauer noch bis zur dritten Zugabe. Wer möchte sich schon den Walkürenritt entgehen lassen – nicht aus der Konserve, sondern life und mit einem derart guten Orchester?

umsonst und draußen:
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