Internationales Trickfilmfestival 2016 in Stuttgart: Ein Film über eine junge Frau, die in eine folgenschwere Depression hineinschlittert.
Eine Frau mit deutlich freudlosen Gesichtszügen und entsprechender Haltung betreibt in Saigon ein Straßencafé. Kistengroße Eisblöcke zerschlägt sie mit einer Metallkeule für den Eiskaffee, den die Leute vom Fahrrad oder Mofa aus bestellen. Gehetzt verrichtet sie ihre täglichen Tätigkeiten. Privat lebt sie mit ihrer Tochter in ärmlichen Verhältnissen. In ihrer Wohnung schwirren Fliegen herum, die von den Geckos an den Wänden verspeist werden.
Täglich fängt sie eine Ratte.
Jeden Morgen setzt sie den Wasserkessel auf, trägt ihn in einer Hand, die Falle samt Ratte in der anderen, zu einem bestimmten Platz. Mit routinierten Bewegungen übergießt sie die Ratte mit kochendem Wasser und entsorgt sie in einem Loch im Fußboden.
Plötzlich stirbt die Mutter und die Tochter muss zum Überleben das Café weiterführen. Auch sie wird depressiv, im Laufe der Zeit immer stoischer.
Im Gegensatz zu ihrer Mutter schaut sie passiv mit traurigen, in sich gekehrten Augen den immer mehr werdenden Fliegen an der Wand zu. Sie beobachtet die Ratte, die von ihren Lebensmitteln frisst und von Tag zu Tag immer dicker wird. Sie schaut nach innen statt nach außen. Sie entzündet im Bad Kerzen neben dem Portrait ihrer traurig blickenden Mutter.
Mutter und Tochter ähneln sich immer mehr in ihrem Gesichtsausdruck.
Eines Tages fängt sie die dick und fett gewordene Ratte. Im Gegensatz zu ihrer routinierten Mutter gelingt es ihr nicht, das Tier zu verbrühen. Es sieht fast so aus, als ob die Ratte stärker ist als das Mädchen, das zu weiteren Methoden greift. Schließlich hält sie die Metallkeule zum Zerschlagen der Eisblöcke in der Hand. Während der ganzen Zeit klopfte ein Schulkamerad an ihre Tür – von ihr unbemerkt, denn sie konzentrierte sich vollkommen auf ihren Kampf – die er auftritt und ins Zimmer stürmt. Diese Öffnung nutzt die Ratte zum Entkommen. Das Mädchen schlägt mit unbeteiligtem Gesicht voller Wucht auf den Jungen ein, bis er in einer roten Lache liegt. Fliegen stürzen sich auf sein Blut.
Schnitt – Schussszene: Das Mädchen sitzt mit versteinerter Miene, nach innen gekehrtem Blick im Café und zerhackt Eis – wie sie vorher auf den Jungen eingehackt hat
Verstört lassen Stephanie Lansaque und Francois Leroy die Zuschauer zurück.
Das Gesicht des zarten Mädchens mit den großen traurigen Augen bleibt noch lange gegenwärtig. Dieser Film klagt weder an noch beschönigt oder erklärt er etwas. Er zeigt den seelischen Zustand eines Menschen, der nicht mehr in der Realität lebt, sondern nur noch funktioniert.
Café Froid (Eiskaffee) Animationsfilm von Stephanie Lansaque, Francois Leroy / Frankreich / 09/2015 / 00:14:44 min.
Trickfilm:
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