Zu den bekanntesten Ansichten von Weimar gehört Goethes Gartenhaus. Dieses Haus ersteigert der Dichter kurz nach seiner Ankunft und bewohnt es bis zum Umzug an den Frauenplan.
Nur mit einem festen Wohnsitz kann er als Geheimrat eine Stelle bei Hofe in Weimar bekommen. Für Goethe ist sein Garten an der Ilm ein Paradies, weit weg von der Umtriebigkeit des Hofes – ein Kontrastprogramm:
„Übermütig siehts’s nicht aus, dieses stille Gartenhaus.
Allen die darin verkehrt, ward ein guter Mut beschert“.
Rosen sind Goethes Leidenschaft.
Er verschenkt sie großzügig an die Damen der Gesellschaft. Heute werden im Garten Rosensorten gepflanzt, welche schon zu Goethes Zeiten bekannt waren.
Im Juni blühen an einer Hausseite zwei Frankfurter Rosenstöcke, die der Dichter in Briefen an seine Mutter erwähnt. Sie sehen zwar fast gleich aus, jedoch die rechte Rose duftet intensiver.
Im Garten und im Park an der Ilm betreibt Goethe Naturstudien.
Hier legt er das große Grundstück als Landschaftsgarten an. Eine Parklandschaft, die genau die Natur nachformt. Dazu gehören besondere Blumen, Sträucher, Bäume, Teiche, Felspartien. Das geschieht gewollt nach Plan. Nicht etwa so wie die Natur selbst, die hier etwas aussät und dort etwas wachsen lässt, wo es den Gartenästheten stört.
Sichtachsen gehören zu den wichtigen Elementen einer Parklandschaft.
Wichtig ist für Goethe die unverbaubare Sicht zum Hause der Frau von Stein. Mit Lichtzeichen verständigen sie sich – sagt man 😉
Goethe bespielt den Park wie eine große Bühne.
Es muss eine heiße Zeit für einen kreativen Menschen wie Goethe gewesen sein. Er kann sich „austoben“, frei von finanziellen oder existentiellen Sorgen. Er lässt eine Gruppe Schauspieler als verkleidete Mönche flanieren, und sowohl miteinander als auch mit den Parkbesuchern agieren.
Genau wie er bei der Gartengestaltung Bäume, Berge, Wasserfälle an Orte setzt, wo sie von Natur aus gefehlt haben, lenkt er hier die Personen. Sie passen in die Umgebung, wären aber ohne seine Regie nicht an der Stelle, an der das Schauspiel seinen Lauf nimmt. Er inszeniert eine Art von Theaterstücken, die heute Performances genannt werden.
Wer weiß, was spätere Generationen noch an diesem „Klassiker“ entdecken werden.
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Die Eindrücke formten sich im Rahmen der Pressereise unter dem Motto „Garten.Impulse“.
Herzlichen Dank für die fachkundigen Rundgänge und die hervorragende Organisation.