Breathing Earth – atmende Erde: Der japanische Künstler Susumu Shingu fertigt kinetische Objekte, die durch den Wind lebendig werden. Sie drehen sich und schaukeln im Wind wie seine Vorbilder Wald und Reisfeld. Sein Traum ist ein Wind-Dorf.
Breathing Earth: Dialog mit der Natur
Kinetische – sich bewegende – Kunstobjekte, die durch die Luft angetrieben werden, drehen sich ineinander, um die eigene Achse, mit anderen beweglichen Teilen. Susumu Shingus Objekte schwingen wie die Blätter am Baum, alle in verschiedenen Geschwindigkeiten und in unterschiedliche Richtungen. Die einzelnen Gelenke, Metallplatten Dreiecke, Rechtecke – glatt oder gebogen – sind verschiedenartig lang.
Luftbewegungen werden nur sichtbar, wenn der Wind auf einen Gegenstand trifft. Fesselnd wirkt es als Spiel mit dem Wasser. Dann drehen sich die Metallscheiben, spiegeln sich im Teich und werfen das Licht zurück.
Wo Spiegel blinken
Faszinierend bewegen sich Spiegel zwischen Glasbausteinen zweier Hochhäuser. Irgendwo steckt das Gelenk, das die einzelnen Dreiecke, Rechtecke, Bögen zum Schwingen bringt. Sie drehen sich in sämtliche Richtungen – oben, unten rechts, links, schlagen Purzelbäume und tanzen Pirouetten. Das Licht reflektieren sie auf sich selbst oder auf die Glasbausteine der Hochhäuser. Von verschiedenen Seiten kommt es an anderer Stelle wieder zurück. Das Spiegelballett ist nicht vorhersehbar, sondern abhängig von den Luftbewegungen.
Breathing Earth – Susumu Shingus Traum
Sein Traum ist ein Dorf, das allein durch den Wind lebt und Energie erzeugt. Atmende Erde mit reichlich Wind, seinem absoluten Lebenselixier. Enthalten sein muss unbedingt ein Theater, Café, Blumen und ein Gemüsegarten zur Selbstversorgung.
In dieser Mission fliegt er um den ganzen Erdball, auf der Suche nach dem genialen Ort für sein Breathing-Earth-Projekt.
Ideal scheint ihm eine Ruine in Italien, über die der Wind kräftig weht. Im Innenhof haben seine vier Windmühlen und ein Theater Platz. Freudig lässt er sich bei wehenden Distelsamen den Luftstrom um die Nase wehen. Wie immer stellt sich bei Gesprächen mit den Verantwortlichen heraus, dass die Kunstfachleute hell begeistert sind; die Entscheider haben Bedenken. Restaurant? Nein, keine Konkurrenz!
Eine weitere Landschaft ist schwarz und platt vom Kohleabbau. Sie wirkt futuristisch wie eine Mondlandschaft. Hier fehlt der Platz für die Autos.
Schottland hat viel Wind, aber auch viel Regen. Der Kunsthistoriker ist von der Idee und dem Dorf-Modell begeistert. 30 Meter Durchmesser misst das Restaurant in der Realität. Von Weitem wirkt es mit dem dicken Fuß wie ein überdimensionaler Pilz, dessen Schirm an den Seiten durchlöchert ist. Das sind die Fenster.
Bisher existiert das Dorf nur als Modell, das jedesmal Begeisterungsstürme hervorruft – leider nicht bei den Entscheidern. Hier in Schottland scheitert das Projekt an der fehlenden Ingenieurs-Handschrift.
In Istanbul fährt er mit dem begeisterten Kurator im Boot zur „Löffelinsel“. Hier endet der Film.
Ob Susumu Shingu diesmal seinen Traum verwirklichen kann?
Breathing Earth – Tage, Wochen, Monate im Leben eines Künstlers
Der Film zeigt einen Künstler, der seine Idee über Jahrzehnte beharrlich verfolgt. Er zeigt die Entstehung der Kunstwerke, vom Modell bis zur Überprüfung im Windkanal. Überall auf der Welt bewegen sich seine Kunstobjekte im Wind. Für Susumu Shingu versinnbildlichen sie seine Einstellung zum Leben. Sämtliche Empfindungen vergleicht er mit den Phänomenen der Natur – Wellen und Wind. Bilder und Objekte tragen poetische Titel. Er malt seine Träume auf Drachen und lässt sie im Wind steigen, denn solche Träume gehen in Erfüllung!
Ähnlich wie der Künstler Christo verfolgt Susumu Shingu seinen Traum, dem er mit seinen Zeichnungen und Modellen konkrete Gestalt gibt. Ebenso arbeitet er mit seiner Frau zusammen, 24 Stunden am Tage.
Der Film endet offen – vielleicht hat Susumu Shingu inzwischen auf einem windreichen Platz seinen Traum verwirklicht.
Breathing Earth – Susumu Shingus Traum beim NaturVision Filmfestival in Ludwigsburg
Deutschland 2012 – 93 min – Regie: Thomas Riedelsheimer – Sprache: Japanisch, Italienisch – Untertitel: Deutsch
„Immer wenn der Wind weht, dann atmet die Erde“: Der japanische Künstler Susumu Shingu verleiht dem Wind durch seine Skulpturen Gestalt – und er hat die Vision ein Dorf zu schaffen, das sich aus den natürlichen Energiequellen Wind und Sonne versorgt. Ein Künstlerporträt und ein meditativer Naturfilm, der im Zuschauer lange „nachweht“.
Buch: Thomas Riedelsheimer
Kamera: Thomas Riedelsheimer
Schnitt: Thomas Riedelsheimer
Sounddesign: Nico Krebs
Ton: Shinya Kitamura
Musik: Stephan Micus
Produktion: Skyline Productions, Pforzheim
Redaktion: Sabine Rollberg, WDR/ARTE; Erkki Astala, YLE Finland
Geo Verfügbarkeit: Worldwide
Wind – Lebenselexir des Künstlers
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