Neue Häuser – neue Ideen. Hartnäckig halten sich Vorurteile über Hannoveraner Architektur: 50er-Jahre Hochhäuser und wenig Altstadt. Den Gegensatz zu diesem Klischee zeigen die beiden Extreme -> Kreativer Hingucker und -> Minimalistischer Zweckbau.
Landesbank – nicht gekleckert, sondern geklotzt.
Klotzen im wahrsten Sinne des Wortes. Kästen und Kuben übereinander, nebeneinander, aufeinander. Wie Bausteine stehen einzelne Ebenen einer auf der anderen.
Mal ragt hier ein Klötzchen raus, mal wurde eine überdachte Treppe zwischen zwei Ebenen abgelegt. Zwischendrin schräge Glasdächer. Langweilig wird es nie. Dieses Bauwerk kann man gar nicht mit einem Blick erfassen. Aus jedem Blickwinkel kommt eine neue Variante hinzu.
Die verglaste Fassade spiegelt am Tage den Himmel, die anderen Gebäudeteile, die Umgebung in den Fenstern wieder. Sobald es dunkel wird, leuchtet der Geld-Tempel.
Von einer Bank erwartet jeder, dass genügend Finanzen vorhanden sind für einen repräsentativen Bau und eine perfekt abgestimmte Bürostruktur. Und die Vermutungen werden bei der Norddeutschen Landesbank nicht enttäuscht. Schlichte Auserlesenheit in den Formen und auffallend im Gesamteindruck.
Krimiliebhaber kennen das Gebäude aus dem Fernsehen. Die Tatort-Kommissarin hat hier ihr Büro – unweit vom Neuen Rathaus.
Hotels für den kleinen Geldbeutel – Tiny Houses.
Kreativ bis in die letzte Ecke ist das Minihotel verplant, das – genau genommen – aus einem einzigen Hotelzimmer besteht. Alle Kleinherbergen haben die gleiche Normgröße und passen jeweils auf einen Laster. In ihrem vorigen Leben dienten sie als Schiffscontainer. Gedacht ist dieses Einzimmerhaus als Unterkunft – für eine Nacht – für Fahrradfahrer oder Wanderer. Hübsch verteilt stehen sie entlang touristischer Fahrradrouten oder Wanderwege.
Die Solarzellen auf dem Dach versorgen das Haus mit dem nötigen Strom. Im Sommer für Licht, warmes Wasser und Heizung. Im Winter sorgt ein Pelletofen mit Warmwasser für die nötige Wärme in der Wohnung. Das größte anzunehmende Glück für diejenigen, die durchgefroren und/oder vollkommen durchnässt hier ankommen.
Wie kalt mag es im Winter sein?
Jetzt fragt sich manch Gast in spe, wie heiß wohl so ein Stahlcontainer im Sommer werden mag und wie kalt im Winter. Die Antwort lautet: Ganz normal wie jedes andere Haus auch.
Die Isolierung besteht aus 25 cm dicken Holzschichten, die zum Außenblech einen Abstand behalten – als zusätzliche Isolierschicht und Hinterlüftung. Das hält die Raumtemperatur stabil und sorgt für ein gesundes Wohnklima. Außerdem ist diese Reiseunterkunft dank Solarenergie vollkommen unabhängig. Es wird online gebucht und mit einem Code geöffnet. Ist die Zeit abgelaufen, bleibt die Tür verschlossen, bis der nächste Gast kommt.
Bad mit Dusche und Toilette, Doppelbett, Schrank und zum Verstauen. Genauso, wie in jeder anderen Herberge auch. Hier noch mit einer Terrasse, auf der sich Tim Göbel lässig ausruht. Er hat seinen Traum – eine praxistaugliche Reiseunterkunft für Wanderer – von der Idee bis zur Ausführung immer weiter optimiert. Sein Prototyp des Minihotels wurde auch schon von Gästen getestet, die auf der Terrasse den Sonnenaufgang oder den Sonnenuntergang genießen und bei schönem Wetter sogar frühstücken konnten. Bald gehört es zu einem Netzwerk an Unterkünften, die entlang der schönsten Wanderwege auf müde Wanderer warten.
Noch steht das „Trekkers Huus“ im Hannoveraner
Industriegebiet auf einem Platz, das die Stadt kreativen Start-ups
kostengünstig zur Verfügung stellt.
Weiterführende Informationen
meinNiedersachsen
Die Eindrücke formten sich im Rahmen der Pressereise unter dem Motto „Hannover: Naturerleben in der Stadt“
Herzlichen Dank für die fachkundigen Rundgänge und die hervorragende Organisation.