
Dieses Buch zur SWR-Serie Handwerkskunst vermittelt einen Eindruck vom Können 16 einzelner Handwerker, von Bognerei über Konditorei bis Zimmerei. Als ZEIT noch nicht unbedingt Geld bedeutete, war ZEIT der Garant für ein qualitätvolles Handwerksstück.
Handwerkskunst des Holzofenbäckers – Sauerteig braucht Zeit zur Reife.
Das Brot in der Holzofenbäckerei benötigt 22 Stunden, bis es vom Sauerteigansatz als fertiger Laib aus dem Holzofen kommt – mit einer knusprigen Kruste, jedoch innen locker. Perfekt für eine Butterstulle., siehe Wie man ein echt gutes Brot backt
Wer schon einmal frisches, lauwarmes Brot, bestrichen mit Butter – die noch nach Sahne schmeckt – gegessen hat, behält diesen Geschmack auf der Zunge.
Handwerkskunst der Keramikerin – Vorarbeiten und Nacharbeiten sind wichtig
Für das passende Teegeschirr braucht die Keramikerin sechs Tage, ohne die beiden Brände, die ebenfalls zwei Tage zum Abkühlen benötigen.
Gerade in der Keramik-Manufaktur wird deutlich, ob eine Handwerkerin „den Dreh‘ raushat“.
Das Interessanteste am Töpfern ist wahrscheinlich das Drehen eines Gefäßes. Scheinbar mühelos wächst zwischen den Händen eine bauchige Teekanne aus einem Tonklumpen heraus. Für die meisten Zuschauer ist damit die Arbeit erledigt. Pustekuchen! Die Formgebung nimmt nur einen kleinen Teil der Zeitspanne ein. Vorarbeiten wie Tonschlagen(!) oder Nacharbeiten wie Abdrehen oder Glasieren beanspruchen 90% der Arbeitszeit.
Wer die notwendigen Arbeitsschritte einmal kennenlernen möchte, kann sich dieses Video in der Mediathek anschauen:
Wie man ein Kaffeeservice töpfert
Handwerkskunst eines Geigenbauers – Konzentration bei jedem Arbeitsschritt.
Und wenn wir schon bei der Arbeitszeit sind – ein Geigenbauer benötigt 200 reine Arbeitsstunden für ein Streichinstrument. Danach muss der Lack noch mindestens zwei Monate trocknen, bis die Geige einsatzfähig ist.
Auch der Geigenbau ist ein reines Handwerk, das nach Meinung von Berufsmusikern nicht maschinell ersetzt werden kann.
Schon bei der Auswahl des Holzes entscheidet sich, ob die Geige einmal gut klingen wird. Boden und Decke schnitzt der Geigenbauer aus zwei – in der Mitte verleimten – Holzbrettern, die beide akkurat die gleiche Form haben müssen, damit sie durch einen Steg miteinander verbunden werden können. Er schnitzt so lange, bis beide Geigenseiten die richtige Form und Stärke erhalten – immer wieder ein paar Millimeter. Ist einmal ein Werkzeug abgerutscht und zu tief geschnitzt, sind Boden und Deckblatt irreparabel hinüber. Das Griffbrett aus schwarzem Ebenholz und die kunstvoll geschnitzte Schnecke machen jede Geige zu einem einzigartigen Instrument, das die Handschrift des Geigenbauers trägt.
Einzelheiten siehe: Wie man eine Geige baut
HANDWERKSKUNST! Alltägliches aus Meisterhand
Das Buch zur Serie im SWR Fernsehen eignet sich für alle, die einmal genauer und in aller Ruhe die einzelnen Gewerke nebeneinander betrachten möchten. Ein Aha-Erlebnis-Buch auch für diejenigen, die ein Handwerk selbst mit mehr oder weniger Erfolg probiert haben. Sie finden zum Nachlesen genau die Arbeitsschritte, die sie überschlagen oder übersehen haben.
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Handwerkskunst!
von Dorothee Eisinger und Rolf Hüffer
Verlag: Belser
Sprache : Deutsch
Gebundene Ausgabe : 144 Seiten
ISBN-10 : 376302882X
ISBN-13 : 978-3763028825