Klosterküche dreigeteilt – mehr als ein Kochbuch: Klösterlicher Lebensstil, Pflanzenporträts mit Garten-Standort und Gesundheit, Rezepte aus der Klosterküche.
Was treibt die Mönche an?
Bei all ihrem Handeln beherzigen die Mönche die Grundlagen ihres Lebensstils, der bis auf Franz von Assisi zurückgeht. Natur ist nicht Umwelt, sondern Mitwelt. Sie bauen an, was man zum Leben benötigt. Achten auf Nachhaltigkeit.
Pflanzenporträts: Garten, Gesundheit, Küche
Rezepte und Gartenteil sind unterteilt in Jahreszeiten, genau so, wie die Früchte im Garten wachsen und in der Küche verwendet werden.
So erfahren die Leserinnen, dass Radieschen nicht zu dicht gesät werden sollen. Wenn sie zu dicht gesät sind, kann mensch sie ausdünnen. Und jetzt kommt der sorgsame Umgang mit der Natur zum Zuge. Die aussortierten Jungpflanzen werden mit zur Hälfte eingekürztem Laub an anderer Stelle wieder eingepflanzt. Nachhaltigkeit pur.
Sellerie liefert Vitamin A und gehört zu den vielseitigsten Gemüsen, von denen es sogar 8 unterschiedliche Rezepte gibt. Vom Solitär-Gemüse bis hin zu schmackhaftem Gewürz zu Fisch, Fleisch oder Kohl.
Kürbis, gepriesen als der gesündeste Sattmacher mit wenig Kalorien, eignet sich bestens zur Erhaltung der schlanken Linie.
Die Älteren erinnern sich vielleicht noch
Es war früher einmal total trendig, Maggiwürfel mit dem vordringlichen Liebstöckelgeschmack zu verwenden, um nicht zu sagen: zu zelebrieren. Diese Quadratzentimeter-Würfel wurden in alles hineingebröckelt, was erhitzt wurde. Es roch durchdringend nach naturidentischem Liebstöckel-Aroma und es schmeckte alles gleich.
Ähnlich geht es bei Rezepten der Klosterküche zu.
Nur, dass Liebstöckel durch Knoblauch ersetzt wird. Das Ergebnis dürfte ungefähr gleich sein. Es schmeckt alles gleich.
Knoblauch, das neue Klostermaggi
Ein Geruch, der Liebhaber deftiger Kost magisch anzieht, Zeitgenossen mit sensiblen Geschmacksknospen in die Flucht schlägt.
Dass ein derart durchdringendes, alles überdeckendes Gewürz selbst in den klassischen Gerichten wie Reibekuchen, Spargel oder Grünkohl vorkommt, lässt meinen Magen umdrehen.
Ansonsten werden 1 Zehe in Maronenschaumsuppe gemischt. 2 Zehen im Gemüseeintopf, so dass die einzelnen Gemüse im Geschmack untergehen oder zumindest schwer zu unterscheiden sind. Im Kaninchenragout mit 3 Knoblauchzehen wird wohl niemand den Geschmack dieses seltenen Fleisches genau bestimmen können.
Rezepte zum Nachkochen
Die Rezepte sind übersichtlich angeordnet. Ein Foto auf der einen Seite, auf der gegenüberliegenden Seite sind links die Zutaten gelistet, fein unterteilt in die einzelnen Arbeitsschritte. In der rechten Spalte steht die Zubereitung, hervorragend Schritt für Schritt erklärt. Gut auch für Anfänger geeignet. Durch die übersichtliche Anzahl von Zutaten sind diese Rezepte gerade für Kocheinsteiger gut geeignet. Wenn die Knoblauchmenge verringert wird, kommen die einzelnen Geschmacksrichtungen weitaus besser zum Zuge. Aus Erfahrung weiß ich, dass ein Biogemüse, besonders frisch aus dem Garten, mit Eigengeschmack punktet. Es braucht weder Maggi noch Knoblauch noch irgendeinen Geschmacksverstärker.
Nicht nur das Auge, auch die Nase isst mit.
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