In den 70-er Jahren war der Steppenwolf das Kultbuch der rebellischen Jugend und der Hippiebewegung. Hermann Hesse beschreibt darin einen Mann mit einer gespaltenen Persönlichkeit, der sich als Doppelwesen in zwei verschiedenen Körpern sieht.
Mal ist er der angepasste Harry Haller, der die Ordnung und die Spießigkeit der kleinen Leute liebt. Mal sieht er sich als Steppenwolf, der den braven Harry Haller zu allerhand bösen, unmoralischen und ungesetzlichen Taten anstiftet. Das geschieht immer dann, wenn sich Harry im Kleinbürgertum richtig wohl fühlt.
Der Kulturmensch Harry liebt Mozart und andere klassische Musik. Er verehrt Goethe und beschäftigt sich mit Literatur und Philosophie. Täglich studiert er seine Bücher. Außerdem schreibt er über pazifistische Gesellschaftsformen. Seine in Zeitungen veröffentlichten Artikel lösen allgemeine Empörung aus.
Eines Tages trifft er Hermine, die ihn an seinen Klassenkameraden Hermann erinnert. Hermine reicht ihn weiter an ihre Kollegin Maria, die Ausgehen, Tanzen, Luxus und außer ihm noch andere Männer liebt. Besonders liebt sie Pablo, der Harry in die Freuden und Qualen des Opiumrauchens einführt. Das endet mit einem Mord, der dann keiner war – oder vielleicht doch?
Die ausführliche Beschreibung des Opiumrausches und er sexuellen Freiheit waren wohl die Punkte, die besonders bei Aussteigern auf dem Selbstfindungstripp wirkten. Allgemeine Rebellion gegen das herrschende Moralverständnis sowie gegen die bestehende Ordnung symbolisieren die 70-er Jahre. Experimentierfreudige Individualisten sammelten Erfahrungen mit Rauschgift, von denen einige später wieder loskamen, andere zugrunde gingen. Es war die große Zeit der Kommunen und der Aussteiger. Eines hatte Hermann Hesse ihnen voraus. Er war in Indien, lange bevor die große Bhagwanwelle einsetzte.
Aus der Distanz betrachtet verliert das Buch deutlich an Brisanz. Wo hört man heute noch den damals oft geseufzten Satz: „… also eigentlich bin ich ja ein Steppenwolf.“
Aufgeteilt ist das Buch in einen Vorspann, in dem der Neffe von Harrys Zimmervermieterin seine Beobachtungen mitteilt. Nach dieser Erklärung folgt das Tagebuch von Harry Haller, das plötzlich abbricht und dem Hörer die Schlussfolgerung überlässt. Die Einführung spricht Hans Peter Hallwachs. Seiner Stimme merkt man deutlich das Erstaunen an über das, was kommen wird. Er weiß nicht so recht, ob es Traum oder Wirklichkeit ist.
Zurückhaltend klingt Harry, gesprochen von Sylvester Groth. Wie aus einem Hochsitz heraus spricht er den Text. Ein Beobachter, der es den Hörern überlässt, ihre Schlüsse zu ziehen.
Von einer alten amerikanischen Taschenbuchausgabe stammt das gelungene Titelbild in den auffälligen Farben Schwarz/Weiß/Rot. Der schwarze Januskopf erinnert an einen Scherenschnitt. Zur einen Seite schaut ein freundlicher Mensch, zur anderen Seite ein geöffnetes Wolfsmaul mit Reißzähnen. Die Stirn des Mannes wird zum aufgestellten Ohr des Wolfes. Dazwischen leuchtet mit roter Pupille ein Auge, das sowohl zum Menschen als auch zum Tier passt.
Der Steppenwolf MP3 CD – Audiobook, MP3 Audio, Ungekürzte Ausgabe von Hermann Hesse | Sylvester Groth, Hans Peter Hallwachs (Sprecher) | der Hörverlag (14. Juli 2014)
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