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♫ Oper Stuttgart: Luisa Miller von Giuseppe Verdi

„Luisa Miller“ mit Musik von Giuseppe Verdi in der Inszenierung von Markus Dietz  in der Stuttgarter Staatsoper.

Luisa Miller liebt einen jungen Mann, ohne zu ahnen, dass er Rodolfo – der Sohn von Graf Walter – ist, der undercover das Leben seiner zukünftigen Untergebenen auskundschaftet. Dmytro Popov als Rodolfo – mit klarem Tenor – bringt sowohl Schmerz und Trauer als auch wahre Liebe zum Ausdruck. Annemarie Kremer als Luisa zieht alle Register mit ihrer warmen, schön gefärbten Stimme.
Luisas Vater ist zwar nicht ganz einverstanden mit ihrer Wahl, sieht aber das Glück seiner Tochter als höchste Priorität. Andrey Breus glänzt ausdrucksstark als Vater, der das beste für seine geliebte Tochter wünscht. Er lehnt das Ansinnen von Wurm empört ab, der ihn drängt, die Ehe mit Luisa zu erzwingen. Der Bösewicht Wurm hat ein Auge auf Luisa geworfen, die ihn aber ablehnt. Attila Jun singt mit baritonalen Zügen den Wurm.  Seine Stimme und seine Darstellungskraft machen ihn zum idealen Bösewicht, dem keiner in Wirklichkeit begegnen möchte. Er stellt perfekt den Intriganten dar, dem immer noch eine Bösartigkeit einfällt. Zusammen mit Graf Walter tüftelt er einen perfiden Plan aus, wie Rodolfo – gegen seinen Willen und seine Überzeugung – zur Ehe mit Herzogin Federica gezwungen werden soll. Konstantin Gorny als Graf Walter überzeugt als einziger in dieser Aufführung weder stimmlich noch darstellerisch. Böse, intrigant und mit Dreck am Stecken ist was anderes.
Federica selbst begeistert der Gedanke, Rodolfo zu heiraten. Jeniece Golbourne als Herzogin überzeugt schon optisch. Wie die Königin von Nubien tritt sie auf in schulterfreiem, glänzenden Abendkleid mit Handschuhen, die über die Ellenbögen reichen. Ebenso herrschaftlich klingt ihre Stimme, die sich in den tiefen Lagen abhebt durch ein extrem weites Vibrato. Vielleicht nicht passend zur Rolle, aber passend zum Typ.

Kostüme von Anna Eiermann
Bis auf die Herzogin treten die Damen auf in taillierten weißen Kleidern mit Petticoat, blickdichte Strümpfe, je nach Anlass in Weiß, Rot oder Schwarz. Auffallend sind ihre soliden Schnürschuhe, die für weite Entfernungen auf nicht befestigten Wegen geeignet sind. Herren in schwarzen Reithosen. Je nach Bedrohungsgrad mit zivilem oder uniformen Oberteil.

Der Chor – wie immer unter der Leitung von Michael Alber stimmlich als auch darstellerisch fantastisch – wirft Schatten wie bei tief stehender Sonne (Licht Reinhard Traub).

Ein riesiges Garagentor dominiert den vorderen Teil der Bühne von Franz Lehr
Dahinter ein Raum mit einzelnen Segmenten, die von der Decke herunter gelassen werden oder vom Boden aufsteigen. Stählerne Tore oder transparente Wände bilden wie Kulissen einzelne Räume, verkleinern oder vergrößern damit die Bühne. Einzelne Böden heben und senken sich.
Gut für die Zuschauer, die einen Platz im Parkett in der Mitte erwischt haben. Weiter seitlich ist das Bild am Ende der Bühne nur noch teilweise zu sehen. Oben in den Rängen verstellen die herunter gelassenen Wände den Chor. Dafür sehen an Technik interessierte Zuschauer – wenn ein Segment abgesenkt wird – die Maschinerie und das ganze Geraffel, das die Bühnenarbeiter dort abgelegt haben. Damit ist die düster-tragische Stimmung dahin, wenn die beiden Liebenden ins gemeinsame Grab versinken.

Inhalt / Handlung: „Luisa Miller“ – Oper von Verdi
Oper Stuttgart: Luisa Miller von Giuseppe Verdi

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Luisa Miller von Giuseppe Verdi

Staatsoper Stuttgart
Musikalische Leitung Thomas Søndergård
Regie Markus Dietz
Bühne Franz Lehr
Mitarbeit Bühne Christof Piaskowski
Kostüme Anna Eiermann
Licht Reinhard Traub
Chor Michael Alber
Dramaturgie Angela Beuerle, Albrecht Puhlmann

Besetzung am 23. September 2010
Walter  Konstantin Gorny
Rodolfo  Dmytro Popov
Federica  Jeniece Golbourne
Wurm  Attila Jun
Miller  Andrey Breus
Luisa  Annemarie Kremer
Laura  Diana Haller

 


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Luisa Miller: 

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  • Luisa Miller erzählt die tragische Geschichte zweier Liebenden, die sich am Schluss gegenseitig vergiften. Jetzt lesen! Verdi setzte dieses effektvolle Drama um nach der Vorlage „Kabale und Liebe“ von Friedrich von Schiller.