Für mich gehörte diese Inszenierung zu den weniger erfreulichen. Aus der Distanz wirkt sie wegen der Performance-Einlage lediglich pubertär. Ohne besagte Einlage würde ich die „Judith“ gern noch einmal sehen.
„Judith“ im Staatstheater Stuttgart
Die Geschichte ist schnell erzählt. Der assyrische Feldherr Holofernes belagert Betulia und gräbt den Einwohnern das Wasser ab, weil sie sich ihm nicht freiwillig(!) unterwerfen. Als das Volk schon kurz vor dem Verdursten ist, sucht Judith, eine bis dahin unbescholtene Witwe, Holofernes auf und gaukelt ihm vor, ihr Volk zu verraten.
Judith bündelt ihre weiblichen Reize, verführt ihn und macht den Schlafenden mit seinem eigenen Schwert um einen Kopf kürzer.
Was bei männlichen Tätern kaum zu Irritationen führt, beschäftigt Maler, Komponisten, Dramatiker, Wissenschaftler seit über 2000 Jahren.