Der Name „Blauer Boll“ ist wörtlich zu nehmen. Barlach beschreibt Boll als beleibt, kurz vor dem Schlaganfall – dann nämlich läuft er blau an. Außerdem trinkt er gern. Wahrscheinlich hat er einen konstanten Alkoholpegel. In der Stuttgarter Staatstheater-Inszenierung von Stephan Rottkamp färbt Boll sich selbst ein, mit cremiger, blauer Farbe.
Eine Plastikfolie, wie eine Gartentischdecke, spannt sich über den Boden der riesigen Bühne (Robert Schweer) und bildet die Rückwand. In der Mitte stehen Eimer mit blauer, grüner, roter, weißer, schwarzer, brauner Farbe – sahnige, dicke Farbe. Sie greifen in die Kübel und malen ihre Körper an. Kostüme von Kirsten Dephoff – Farbe statt Textil.
♂ Inhalt / Handlung: Der Blaue Boll von Ernst Barlach
Der Blaue Boll – ein Drama über das Leben des Mecklenburger Gutsbesitzers Boll. Die Zeit reicht vom Morgen bis zum nächsten Morgen, 24 Stunden, in denen sich dramatische Dinge ereignen. Gutsbesitzer Boll und seine Frau Martha kommen in die Stadt. Sie kommen, um sich mit Verwandten zu treffen und Besorgungen zu machen. Boll trägt seinen …