Halbzeit bei der Remstal Landesgartenschau. Schwäbisch Gmünd feiert das Bergfest mit einer barocken Woche, passend im Park vor dem Rokokoschlösschen.
Huldvoll grüßen die Damen vom Balkon die Festbesucher und das gemeine Volk
Karussell, Gaukler und Spielleute sind natürlich dabei zum beiderseitigen Pläsier. Einerseits wollen die Geladenen unterhalten werden, andererseits verdienen Schausteller und Künstler mit ihren Darbietungen.
Voluminöse Barockkleider und extrabreite Rokokokleider.
Ganz aus der Nähe betrachten Freunde anspruchsvoller Handwerkskunst die perfekten Kostüme – vom Kopf bis zu den Füßen stimmen die Details. Das hat Schwäbisch Gmünd einem Team von Ehrenamtlichen zu verdanken, die unter Anleitung von Fachleuten diese historische Kostümparade zauberten.
Falten, Rockschöße übereinander, mit sauber auf Ecke genähten Bordüren. Geraffte Röcke, die durch den hohen Stoffverbrauch den Wohlstand der Trägerin ohne Worte weitergeben.
Sonnenhüte aus Tüll, Blumen und Federn, Stickereien und geschnürte Mieder, Fächer aus Spitzen und Ärmelabschlüsse, die beim Winken ebenfalls die Form eines Fächers einnehmen. Schuhe mit Schleifen, passend zum Rock.
Sonnenschirme mit geklöppelten Spitzen, Pompadour für die nötigsten Utensilien – Puder, Riechfläschchen usw.
Flanieren, flanieren, flanieren – das ist das Motto der Kostümträgerinnen. Was nützt ein historisch genaues Gewand im stillen Kämmerlein? Nichts!!!
Wer ein bewundernswertes Kleid trägt, MUSS es unbedingt zeigen.
Auf dem Schwäbisch Gmünder Marktplatz und im Park des Rokokoschlösschens profitieren die Besucher davon. Direkt auf Tuchfühlung mit einer Komtesse oder einer Gräfin zu sein; ein Selfie mit einer Hofdame.
Turmfrisuren oder Frisurenturm?
Auf jeder kunstvollen Turmfrisur thront noch einer der Gmünder Türme, Wahrzeichen der Stadt.
Zum Barockfest im Park gehört das Tafeln.
Die leckersten Speisen werden aufgefahren. Köstlich kommt von Verköstigen.
Welcher Herr von Stand lässt sich da lumpen? Schließlich funktioniert der Nachrichtendienst am schnellsten und nachhaltigsten über die fahrenden Gesellen, die von Ort zu Ort die Botschaft der reichen Gmünder Patrizier weitertragen.