Wo die Liebe hinfällt. Mensch glaubt es kaum. Wer hätte gedacht, dass eine Nachbarschaft so innig enden kann. Einst standen sie in gebührendem Abstand zueinander, der Hydrant und der kleine Baum.
Der Hydrant hat die verantwortungsvolle Aufgabe, da zu stehen – immer in Bereitschaft. Sollte es einmal in seinem näheren Umkreis brennen, würde die Feuerwehr einen Schlauch anschließen, und schon wäre sie im öffentlichen Wassernetz.
Der Baum wächst mit seinen Aufgaben. Erst spendet er nur einen kleinen Schatten, der allerdings mit den Jahren stetig wächst. In seiner Jugend bietet er nur wenigen Vögeln Platz für ihre Nester. Die Bienen finden mit der Zeit mehr und mehr Nektar in der größeren Anzahl der Blüten. Ebenso bieten die Früchte im Herbst immer mehr Eichhörnchen und Siebenschläfern einen Wintervorrat.
Der Baum gewinnt mit der Zeit soziale Kompetenz, während der Hydrant sich von Jahr zu Jahr nutzloser vorkommt und bekümmert vor sich hinrostet. Irgendwann hat der Baum die Initiative ergriffen. Er lässt ein Schutzschild wachsen, das den Löschwasserverteiler sanft umrundet und stützt.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann schmiegen sie sich noch heute aneinander – im Bürgerpark von Kirchheim unter Teck.
Noch mehr Bäume